Archive for Januar 2011

Selbstverständlichkeiten

Januar 30, 2011

 

Das, was wir tun, so wie wir handeln,

mit wem wir unser Leben teilen

und wie wir unsre Welt zerschandeln,

darüber schreibt man viele Zeilen –

Den meisten Menschen ist es eigen,

sie tun viel lieber nichts und schweigen.

 

Die Unterschiede zu erkennen,

wo Selbstverständlichkeiten blühen,

das Namenlose zu benennen,

das fordert auf, sich zu bemühen –

Die Träume aber sind sehr eigen,

und jedem steht es zu, zu schweigen.

 

Es gibt die Ausnahme bei Regeln,

Metaphern dienen als Vergleiche –

Transformationen segeln

in schicksalhafte, neue Reiche.

Die Sprache ist den Völkern eigen

und selbstverständlich auch ihr Schweigen …

 

Schakim

Rollen

Januar 29, 2011

 

Was ich täglich lebe, was ich täglich tue –

Vieles ist es und es lässt mich nachts nicht mehr in Ruhe!

Manchmal sind es Trommelwirbel, welche stören –

Manchmal kann ich dieses Trommeln einfach nicht mehr hören!

Wiederholt in Selbstgesprächen will ich denken,

wiederholt dann dieses Denken neu in Bahnen lenken,

denn es zieht etwas in mir wie ein Gewissen auf –

Purzelbäume schlagen folgen ihrem eignen Lauf.

Manch Erlebnis ist in Träumen intensiver

und die Reaktion erfolgt gleich viel, viel explosiver!

Spielt es wirklich immer eine grosse Rolle?

Manches ist bescheiden harmlos und das ist das Tolle!

Kopfgeburten muss man dankend akzeptieren!

Kopfgeburten sind sehr wertvoll, wenn sie funktionieren!

Manchmal ist ein Rollenwechsel anzuraten,

fehlt es bei den Denkmodellen an den guten Taten …

Unser Denken wird beherrscht von den Gefühlen,

welche immer noch die allergrösste Rolle spielen …

 

Schakim

Ein kleines Blatt im Wind

Januar 28, 2011

 

Ich möchte dieses kleine Blatt besitzen,

das mit dem Wind viel weiter als mein Denken treibt.

Wem es wohl luftig viele Worte schreibt?

Vielleicht beginnt es eine Wolke anzuritzen,

damit ein leichter Nieselregen fällt,

der mich und eine ganze Welt bezaubern kann.

So fangen meist Gedankenmärchen kitzelnd an

und stäuben Götterfunken in die Welt

wie dieser Schnee, der glitzernd Schmutz zudeckt.

Was interessiert’s das Blatt auf seiner Reise –

Es flüstert manchmal laut und wieder leise

und hat schon manchen aus dem Tagtraum aufgeweckt …

 

Schakim

Struktur

Januar 27, 2011

 

Manchmal denk ich „Zeitvertreib“,

wenn der Tag so ohne Glanz

und ich Worte niederschreib …

Manchmal zeigt der Tag Struktur,

alles läuft nach Plan

bis zum Ende einer Schnur …

Meinen Schatten führ ich aus –

Auch den Taschenkrebs

lock ich aus dem Haus.

Eile mit der Weile weit,

gib auf dich stets acht,

aber lass dir Zeit.

 

Schakim

Am Beckenrand

Januar 26, 2011

 

Vergangenheit befiehlt dir: Lass es sein!

Du sollst nicht mehr wie früher weiter gehn!

Erkennst du nicht den ausgehöhlten Stein,

der stets aus neuen Tränen wird entstehn?

Du bist ein Opferlamm – im wahrsten Sinn!

Warum nur spielst du immer mit dem Mut?

Lass ihn doch fliegen, den verlornen Hut …

Die Freiheit ist der grosse Hauptgewinn!

 

Die Tage sind nicht abzählbar, nur kurz.

Ein helles Grün versteckt sich unterm Laub.

Nun stell dir vor, es wär ein Küchenschurz

und unter ihm verborgen Blütenstaub.

Du hebst ihn und darüber streicht der Wind,

der eingeladen ist als Freund und Gast,

und den du kümmerlich vergessen hast –

Nun wirst du aufmerksam – ein Traum beginnt.

 

Am Beckenrand, da sitzt er und er sieht

das Leben, wie es blüht, in dem du schwimmst!

Er zupft dir in den Haaren, summt ein Lied,

so lange, bis du ihn ins Träumen nimmst.

Jetzt wirbeln viele Rätsel im Geschehn.

Am Beckenrand etnsteht etwas wie Neid.

Auch das sind Träume und du weisst Bescheid –

Geniesse sie, bevor sie wieder gehn …

 

Schakim

Faust

Januar 25, 2011

 

Du bist ein Sonnenstrahl, der sich im Wasser bricht,

so kommt es mir in meinem Träumen vor –

Verschmitzt empfind ich dies, dein Lächeln im Gesicht,

es dehnt sich aus, nimmt Überhand wie ein Tumor.

Da wuchert in mir dieser grosse Denksalat,

das Unbekannte, welches immer wieder reizt.

Du ballst die Faust, erhebst sie und gibst mir den Rat,

„benutz sie, wenn dich einer mal verheizt …“

 

Ich schwimme fantasievoll durch mein Denken

und füge Stein auf Stein in meinem Anderssein.

Gedanken gibt es viele zum Verschenken,

doch einer davon, einer nur, gehört dir ganz allein.

Die Fäuste ballen – alle Muskeln angespannt,

das ist es nicht, was Menschen voneinander wollen.

Verstand benutzen, denken auf der Spur von Kant –

Das bringt vielleicht Veränderung ins Rollen.

 

Veränderung im Tun, im Lassen und im Sein

erfordert ganz viel Disziplin und Willen –

Ich zieh dich besser nicht ins Träumen mit hinein,

denn einmal angekommen zirpen da nur Grillen …

 

Schakim

Profil

Januar 24, 2011

 

Ich stelle mir dich fremder vor

als Worte es mir zeigen.

Nur manchmal steh ich kurz davor,

der Wahrheit ins Gesicht zu sehn:

Du fehlst in einem Engelschor,

weshalb die Engel schweigen …

 

Die Paradigmen braucht es nicht –

Es sind Persönlichkeiten:

Das Anders-Sein im Angesicht

mit Reaktionen, unbequem,

indem du vielem widersprichst –

Es sind die Eigenheiten …

 

Welch Dimensionen tun sich auf

im Laufe eines Lebens!

Welch Charaktäre gibt’s zu Hauf –

Sie lassen Fremdsein erst entstehn –

Du, Blinder, schlag die Augen auf!

Das Sehn ist nie vergebens …

 

Schakim

Warme Abendfenster

Januar 23, 2011

 

Man sieht die Leute, welche sich ans Sofa lehnen

und fühlt die Kälte draussen, wenn man auf der Strasse steht.

Es rieselt sanften Schnee, der sich vermischt mit Tränen,

darüber streicht ein Wind, der Träume nimmt und weiterweht.

Die warmen Lichter in den Abendfenstern flimmern;

sie spiegeln eine heile Welt vor, welche so nicht ist,

weil in den Zimmern viele dieser Seelen wimmern –

Die hoch gelobte Zweisamkeit entpuppt sich trist.

Da werden kalte Füsse plötzlich wieder wärmer,

ein Schatten hält die Hand hin, fordert auf zum Tanz.

Den Fenstern abgewendet und dem Denken ferner,

erhält man jauchzend einen weissen Flockenkranz …

 

Schakim

Anytime

Januar 23, 2011

 

Irgendwann ist alles Schnee von gestern,

der die Kälte nicht mehr spüren lässt.

Irgendwann sind Herzen wieder offen

und sie schmücken sich zum Frühlingsfest.

Irgendwann sind Sonnenuntergänge

wie ein Lavakessel tief im Innern.

Und es knistert, sieht man’s rötlich schimmern –

Halt die Träume eine Zeitenlänge …

 

Irgendwann erkennst du in den Schatten

Seelen, welche voller Leben sind.

Und du schmückst sie aus mit sanften Worten,

und für alles andre bist du blind.

Um das klitzekleine Gold zu sieben,

braucht es ganz viel Zeit und etwas Schwein.

Auf der Suche nach dem Anders-Sein

schlüpft man in die Rolle fremd zu lieben.

 

Wertlos wird die Arbeit mit den Händen –

Ja, man schickt sie zeitgleich in den Wind.

Niemand hört sich gern alleine sprechen –

Unheimlich, wie fremde Laute sind.

Wachsam muss man sein und Fremdem offen,

sich wie Kinder in ein Spiel vertiefen,

manchmal so wie früher mit den Briefen

auf ein neues Lebenszeichen hoffen …

 

Schakim

ungewiss

Januar 22, 2011

 

Wer könnte nochmals neu beginnen und sich windeln lassen wollen?

Und wer, wer ist bereit dazu, erneut im Sandkasten zu tollen?

Wer ist das Sandkorn, welches sich verschieben lässt vom Wind

und nicht mehr wissen will, was neben ihm für andre Körner sind?

 

Die Melodien in den Ohren rauschen laut und wieder leiser –

Mit aufgestapelt vielen Jahren wird man altersmässig weiser

und trotzdem bleibt noch etwas Ungewisses stecken in dem Denken:

Wie schafft man es, die vielen angefangnen Schiffe zu versenken?

 

Koordinaten lesen und sie in den Sternenhimmel johlen –

Welch innre Stimme und welch Kobold hat dir das befohlen?

Das Ungewisse zehrt am Nerv der Zeit und bringt Zerrissenheit,

und trotz Mobilität sind alle „Wege in den Himmel“ viel zu weit …

 

Schakim